Fortbildungsveranstaltung am 23.05.2018 um 17:00 Uhr in der Celenus Klinik Kinzigtal:
Dissoziative Störung – ernsthafte Erkrankung oder Modediagnose?
Referent Dr. med. Franz Ebner
In dem aktuellen Vortrag unserer Fortbildungsreihe in der Klinik Kinzigtal referierte Dr. Franz Ebner über das spannende Thema „Dissoziative Störung“. Er gab seinen Gästen einen interessanten Überblick über das Störungsbild und zeigte als Praktiker wertvolle Hinweise zur Diagnostik und Therapie auf.
Das Krankheitskonzept der „Dissoziativen Störung“ ist im Laufe der Jahre diversen unterschiedlichen theoretischen Betrachtungen hinsichtlich Ursachenverständnis und Behandlungskonzept unterworfen. Von der Weiterentwicklung des Konversions- und Hysteriekonzeptes nach Freud, mit Reduktion auf intrapsychische Konfliktinhalte bis zur Einführung des Terminus der „multiplen Persönlichkeit“ und der Renaissance der Dissoziation im Zusammenhang mit der Zunahme der Bedeutung frühkindlicher Traumatisierung und der Folgen von Kriegs- und aktuellen Traumata. Im klinischen Alltag stellen uns „dissoziative Phänomene“ immer wieder vor diagnostische Unklarheiten, das Störungsbild ist gleichermaßen faszinierend, weil phänomenologisch eindrucksvoll aber auch eine Herausforderung hinsichtlich der diagnostischen Zuordnung und hinsichtlich der Behandlung.
Dr. med. Franz Ebner, Facharzt für Pychiatrie und Psychotherapie, Privatpraxis für Psychotherapie und Supervision in Oberursel, Facharzt in der Institutsambulanz Frankfurt seit 2001, von 1998 bis 2008 Oberarzt der Abteilung allgemeine Psychiatrie und Psychotraumatologie der Klinik Hohe Mar in Oberursel und Leiter der dortigen Traumastation für Frauen. Ausbildung in EMDR 1993, seit 1995 als Facilitator (praktischer Ausbilder) und Supervisor (EMDRIA anerkannt) national und international in der Ausbildung für EMDR tätig, seit 2000 auch als Trainer am EMDR Institut Deutschland von Dr. Arne Hofmann. Mitbegründer und Referent am Zentrum für Psychotraumatologie Frankfurt seit 1995. Spezialgebiete: einfache und komplexe PTBS, dissoziative Störungen, Ressourcenarbeit, Trauerreaktionen und akute Traumatisierungen. Zusatzqualifikation Pyschotraumatologie DeGPT 2006.